Archive for April, 2011

Roadburn 2011 – Teil 2: Freitag/Samstag

Freitag

Roadburn 2011 - Friday

Der Freitag beginnt sehr entspannt. Die erste Band auf dem heutigen Tagesplan für mich sollen Earth darstellen. Diese starten aber erst auf 17.15 Uhr. Also wird erstmal ausgeschlafen und die freie Zeit auf dem Campingplatz genossen. Wer nicht genug zu Essen und Trinken mit gebracht hat, kann sich an einem aufgebauten Stand zu recht humanen Preisen versorgen lassen. Ganz im Hippie Kommunenstil kocht der Familienbetrieb für die hungrige Kundschaft.
Ich bleibe bei Tee und trockenem Toast, da der Magen irgendwie verrückt spielt. Vielleicht ist einer der Roadburnburger vom Vortag als der Schuldige zu bezeichnen? Egal. Auf zum Shuttlebus. Auf zur Runde zwei.

Gerade bei der Main Stage angekommen und mit Vorfreude auf meine persönliche Drone-Favouriten gespannt, gibt es die erste wirkliche Änderung des Timetables für 2011. Während im vorherigen Jahr quasi der komplette Spielplan auf Grund des Vulkanausbruchs und des eingestürzten Flugverkehrs geändert werden musste, bleibt 2011 wirklich fast alles im streng geplanten Rahmen. Walter kommt auf die Bühne und verkündigt entschuldigend, dass Earth mit Anreiseproblemen zu kämpfen haben und daher erst später auftreten können. Der Slot wird mit dem von Circle getauscht. Eigentlich völlig ok… nur leider überschneidet sich Earth damit für mich mit Corrosion of Conformity, welche ich noch nicht gesehen habe und damit Vorrang haben.

Also bleibe ich etwas frustiert 15 Minuten bei Circle with Pharoah Overlörd stehen und bin mehr als enttäuscht. Die 4 Gitarren + Bass meinen jeweils irgendwie posen zu müssen, spielen irgendwie alle nur für sich selbst und wirken dadurch etwas unsympathisch. Vielleicht versteh‘ ich’s einfach nicht. Hardcore-Avantgarde? Muss ich also auch nicht. Ich will den Anderen nicht den Spaß verderben und verschwinde nach draußen. Ich checke wieder mal das Merchandise und schau auch mal bei der 4. Bühne, dem Midi Theatre, vorbei. Um einiges größer als der Green Room und immer noch klein im Vergleich zur Main Stage, stellt die Bühne ein gutes Mittelding dar. Obwohl sich wahrscheinlich alle Gäste wünschen würden, die Anzahl der Bühnen und Bands würde sich reduzieren.
Auf dem Weg zurück zur 013 Venue, entdecke ich in den Gassen unter anderem Bobby Liebling, der nett Autogramme an Alle verteilt und Fotos von sich machen lässt.

Im Green Room gehts dann endlich mit Musik für meinen Geschmack los. Roadburn 2011 - BeaverBeaver. Aus Amsterdam, schon seit ’88 dabei und mit einen Split mit den Queens of the Stone Age, können also schon einiges vorweisen. So waren sie natürlich auch schon mal beim Roadburn. Jetzt, neun Jahre später, liefern die vier immer noch einen ordentlichen Stoner Sound. Schmutzige, heavy Riffs und eine fertige, aber stark spielende Drumfrau haben Spaß und scheinen froh zu sein, spielen zu dürfen. Ich bin auch froh unter den ganzen Metalbands, wieder mal auf den eher klassischen Stonersound zu treffen.

Dann gehts weiter Richtung Fotograben der Main Stage. Hier werden gleich C.O.C. aka Corrosion of Conformity auftreten. Und zwar im Original-Lineup von 1985. Für viele vielleicht eine Enttäuschung, da so keine der neuen, von den Stoner-Rock-Fans sehr geliebten Deliverance-Songs, gespielt werden. Andererseits aber sehr interessant, da die Hardcore-Punk/Thrash-Phase von C.O.C., Bands wie Kyuss stark geprägt haben soll.
Roadburn 2011 - Corrosion of ConformityDie drei kommen auf die Bühne, grinsen sich wie kleine Schuljungen an und legen los. Ein Schlag ins Gesicht. Tatsächlich ziemlich hardcore. Tatsächlich sehr, sehr gut! Black Flag und frühe Metallica gehen mir durch den Kopf. Hier und da meine ich sogar schon den Stil zu hören in welchen C.O.C. mit ihren späteren Alben gegangen sind. Vermutlich Einbildung, hat sich doch im Lineup bis dahin immer wieder eine Menge getan. Woody Weatherman sieht aus wie ein Metal-Jeffrey-Lebowski und überträgt zusammen mit Drummer Reed Mullin gute Stimmung. Mike Dean bleibt eher für sich, geht aber voll in seiner Rolle auf. Nach einer guten Stunde kann ich sagen: Das hat Spaß gemacht!

Jetzt kommt der Teil, für den ich mich schon im voraus entschuldigen muss. Ich begreife das Sunn 0))) Konzept einfach nicht! Ich verstehe nicht, was man hier finden muss, um zur Erleuchtung zu kommen. Es war die zweite Chance, die ich Greg Anderson und seiner Crew gegeben habe. Doch mein musikalischer Verstand bekommt es einfach nicht zu greifen. Eine dröhnende Soundwand mit viel Nebel kommt einem in den vorderen Reihen entgegen. Wer keine Ohrstöpel trägt, kann sich schonmal einen Termin beim HNO-Arzt machen lassen. Klar ein Erlebnis ist es sicherlich, von Sound umspielt zu werden, der so laut ist, dass er sogar in den Körper eindringt und das Konzert zu einem viel mehr physischen als akkustischen Erlebnis macht. Was aber fehlt ist: Roadburn 2011 - Sunn O)))Abwechslung, Ecken und Kanten oder vielleicht wenigstens ein Ansatz einer Melodie. Viele schauen sich etwas fragend, verwirrt und hilflos um. Andere schaffen es vermutlich in eine Art Trance zu fallen und sich vom Sound entführen zu lassen. Ich habe es versucht, aber ich verlasse die Halle geschlagen nach einer halben Stunde. Andere haben das Selbe fast fluchtartig nach weniger als 10 Minuten schon gemacht. Selbst noch draußen, mit geschlossenen Türen, wackeln Fenster und Rahmen; vibrieren klagend. Für mich unverständlich, wie ausgerechnet bei Sunn, der Saal und der Fotograben zum bersten voll war (zumindest noch bevor es tatsächlich los ging). Anderson soll hinterher gesagt haben, es war eines der besten Auftritte der Band. Ich hoffe die Fans von Sunn 0))) konnten das Konzert tatsächlich ähnlich genießen.

Erschöpft falle ich später auf die harte Matratze und bin froh mein Gehör noch zu haben.

Samstag

Roadburn 2011 - Saturday

Roadburn 2011 - TilburgWow. Unerträgliche Magenkrämpfe bei einem Festival. Die Herren der Unterwelt haben mich wohl verflucht, da ich Sunn nicht bis zum Ende geschaut habe… . Jedenfalls heißt es erstmal einen Arzt zu finden. Diesmal lässt mich das Navi nicht im Stich und nach ein paar komplizierten Formalitäten und einer Menge Geld weniger später, finde ich mich mit Schmerzmitteln und der Diagnose: „Keine Ahnung was das ist“, im Roadburnkino wieder. Candelmass hab ich sowieso schon verpasst. Scheissdreck! Vulgär? Vielleicht; aber bei Slow Southern Steel geht es alles andere als gesittet zu. Hier erzählen die amerikanischen Südstaatler wie „badass“ und gleichzeitig wie nett sie doch eigentlich sind. Irgendwie paradox, aber durchaus interessant und sehenswert. Unter anderem kommt auch Dixie von Weedeater zu Wort. Das erinnert mich daran, dass der ja gerade 50 Meter Luftlinie weiter auf der Bühne steht und eile rüber zur Main Stage.

Weedeater sind in ihrem Element. Abgefuckt wie immer spielen sie power-volle Riffs mit einem simplen, aber enormen Groove. Die Stimmung ist dementsprechend gut. Dixie und Keko gehen aufeinander ein und sind doch irgendwie der Schwerpunkt der Band. Beim Stoned From The Underground 2010 konnten mich Weedeater mit ihrem dreckigen Sound und Attitüde nicht wirklich überzeugen. Der gute Sound und die Band haben mich eines besseren belehrt und ich werde von nun an wohl stets von Anfang an den Riffs, der Südstaatler lauschen.

Beim Soundcheck zu Shrinebuilder sitze ich ganz vorn und merke schon, dass zumindest Wino und Al nicht wirklich gut gelaunt zu sein scheinen bzw. unbeeindruckt ihr Ding durch ziehen. Roadburn 2011 - ShrinebuilderAuch nachdem es endlich los geht, ist nur Dale Crover, der hinter den Becken sitzt und spielt wie ein wildes Tier, häufig ein Grinsen zu entnehmen. Der Sound wirkt an manchen Stellen etwas verwaschen und ist zu Bass lastig. Erst nach der Hälfte des Sets kommen alle Member, der „Supergroup“ aus sich heraus. Al hat sich, wie in alten Sleep Tagen, in eine Art Trance gespielt und hypnotisiert durch den markanten Gesang. Scott Kelly verleiht mit seinem Geschrei dem Ganzen noch den gewissen Neurosistouch. Winos Doomriffs und Dales Getrommel sind sowieso markant zu vernehmen. So hört man doch die Einflüsse von allen vier Bands, was auf jeden Fall einen gewissen Reiz hat. Einige Stücke klingen episch und bauen einen tollen Spannungsbogen auf, Andere verlieren leider auf halber Strecke an Power. Das Zusammenspiel klingt aber meist sehr gut und macht den Auftritt zu einem souveränen, aber nicht außergewöhnlich Erwähnenswerten.

Nachdem diese „alten Hasen“ die Bühne verlassen haben, wird diese gleich wieder von den nächsten gestürmt. Vorerst schließt sich aber der große Vorhang der Main Stage und macht Aufbau und Soundcheck unsichtbar für das Publikum. Roadburn 2011 - SwansDas habe ich bis jetzt erst bei Sunn O))) gesehen und bleibe daher interessiert doch noch da. Swans sollen gleich auftreten. Der Name sagt den Meisten gar nichts, bei Anderen steht er dagegen wohl ganz oben auf der Liste der möglichen Highlights für 2011. Man lässt sich ja gern überraschen.
Der Vorhang wird geöffnet und endlich gibt es mal zu sehen, wie man die große Bühne tatsächlich ausnutzen kann. Diverse Gitarrenverstärker, ein großes Drumset, Vibraphone, ein Hackbrett, weitere Drums usw. Erstmal bekommen wir dann 15 Minuten einen Ton zu hören, noch ist dabei niemand auf der Bühne. Ich habe die Hoffnung auf ein Highlight selbst dann schon fast aufgegeben, als alle Musiker auf der Bühne an ihren Instrumenten stehen. Als ich die Geduld schon fast verloren habe, passiert es. Plötzlich explodieren alle Instrumente gleichzeitg und ich verstehe! Der Sound ist so gewaltig, dass es einen fast erschlägt. Frontmann Michael Gira, der früher noch oben ohne und jetzt in ordentlichen Klamotten auftritt, scheint sich von der Präsenz her, die er mit Swans darstellen möchte, kaum geändert zu haben. Wild gestikulierend und mit wütendem Gesicht gibt er während manchen Songs Anweisungen an seine Kollegen. Roadburn 2011 - SwansWas vielleicht unsymphatisch wirkt, macht seinen Auftritt für mich noch stärker. Der Swans-Sound ist so penetrant, aufdringlich, monoton und einschlagend. Friede, Freude, Eierkuchen gibt es hier nicht! So fungiert Gira nicht nur als Gitarrist und Sänger, sondern eher als Dirigent, Leitfigur, Diktator. Viele Songs schleppen sich in einer merkwürdigen Monotonie von den Boxen zu den gespannten Zuhörern. Dann, wie aus dem Nichts, bricht die Songstruktur auseinander und zersplittert in einer ohrenbetäubenden Intensität, dass es einem die Nackenhaare sträubt. Explosiv, melodisch, dissonant. Adjektive fallen viele ein, passen tun alle und keine. Unbeschreiblich quasi. Unglaublich anstrengend und dennoch halten es fast alle zwei Stunden lang durch. Unerwartet, interessant und einzigartig. Deshalb meine persönliche Überraschung und das Highlight des Samstags.

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Über das Festival im Forum diskutieren.

Interview mit David Kopsch von Rockzilla

Viel interessantes rund um das Burning Earth Festival gibt es hier im Interview mit dem Mann zu lesen, ohne den das alles gar nicht möglich gewesen wäre: David Kopsch, Initiator des Festivals und Kopf von Rockzilla!

Kevin: Erstmal allgemein zu dir, du bist mit deinem Veranstaltungsservice „Rockzilla“ selbstständig. Wie kam es dazu?
Hast du Angestellte oder machst du alles im Alleingang? Und was hast du vorher gemacht?

David: Direkt nach der Schule habe ich als Postbote in meiner Heimat in Cottbus gearbeitet, was auch Spaß gemacht hat. Dennoch habe ich gemerkt, dass es nicht das war was ich mein lebenlang machen wollte. Da es mich schon immer interessiert hat wie die Logistik und wie es hinter den Kulissen bei Veranstaltungen, im Speziellen bei Konzerten, abläuft, habe ich mich dazu entschlossen noch einmal etwas Neues zu wagen und in Berlin Veranstaltungskaufmann zu lernen. Nach meiner Lehre habe ich für eine Veranstaltungs-Agentur gearbeitet, die unter anderem beim Rock am Ring, Hurricane, Highfield und Melt Festival tätig ist. Das war auch alles richtig dolle interessant und ich konnte mir eine Menge Wissen im Eventmangement aneignen, aber die Größe der Festivals und die Geldgeilheit von vielen Leuten war und ist mir zu un-Rock ’n‘ Roll. So habe ich mich entschlossen mir eher etwas familiäreres zu suchen und in der Heavy Rock-Szene auch gefunden. Da ich persönlich auch das Bedürfniss habe gute Musiker zu fördern, aber mir nur schwer etwas von anderen sagen lassen kann, war die logische Konsequenz Anfang 2010: Selbstständigkeit. Hier kann ich meine Ideen verwirklichen und meinen Anspruch an Qualität und Individualität durchsetzen. Angstellte habe ich bisher nicht, aber ein Netzwerk von vielen netten Leuten, die mich immer wieder tatkräftig unterstützen.


„Ein weiterer Grund ist, dass man ja in Deutschland etwas machen muss um nicht als faul abgestempelt zu werden“


Kevin: Also, da es die erste Auflage vom Burning Earth Festival war, wie bist du darauf gekommen so ein doch recht gut bestücktes Festival zu veranstalten?

David: Wie ich schon sagte, möchte ich geile Bands fördern und das geht nicht wenn ich zwei oder drei gute Bands spielen lasse, die aber leider noch keiner kennt. Dann kommen auch nur 40 oder 50 Kozertbesucher. Also brauchst du eine Band mit einen Namen in der Szene, um die Newcomer Bands pushen zu können. Grundsätzlich veranstalte ich auch immer nur Shows auf die ich selber Bock habe und hingehen würde. Natürlich gibt es auch ein wirtschaftlichen Grund warum ich das mache: Die Logistik ist an sich die Gleiche, ob ich nun 2, 6 oder 10 Bands habe – nur eben von allem ein bisschen mehr. Ein weiterer Grund ist, dass man ja in Deutschland etwas machen muss um nicht als faul abgestempelt zu werden.

Kevin: Unter welchen Gesichtspunkten hast du die Location ausgewählt?

David: Der Festsaal Kreuzberg ist in der Berliner Szene eigentlich der beste Club für solche Shows. Zudem ist der Festsaal Kreuzberg auch bei den Leuten gut bekannt. Und wie ich finde versprüht er einen gewissen Scharm, der einfach zum Flair des Festival passt.


„Ich hatte halt Bock auf OG und für eine Show in Deutschland wurde es einfach mal wieder Zeit“


Kevin: Mit Orange Goblin habt ihr einen Super-Headliner, der zudem noch den einzigen Deutschland Gig dieses Jahr bei euch absolvierte! War es schwer sie zu bekommen? Warum fiel die Wahl auf OG?

David: Warum Orange Goblin? Ich hatte halt Bock auf OG und für eine Show in Deutschland wurde es einfach mal wieder Zeit. So einfach war’s. Es war auch nicht schwer OG für das Festival zu begeistern. Ich habe bei der Booking Agentur angefragt. Die wiederum haben bei der Band nachgefragt, ob sie Lust auf die Show haben, danach Gage aushandeln und den Rest habe ich direkt mit Ben Ward von OG geklärt. Dit war es dann auch schon. Eigentlich ganz easy.

Kevin: Trotz des Headliners und 5 weiterer klasse Bands habt ihr die Preise mit 18€ im VVK recht moderat gehalten.
Wie war das möglich? Lohnt sich das noch finanziell?

David: Reich werde ich da von nicht. Meine Philosophie ist aber, dass sich möglichst jeder so einen Abend leisten kann. Aber die Kosten sollen natürlich schon gedeckt werden. Und wenn dann noch ein paar Euro übrig bleiben, um meiner Freundin ein Ostergeschenk zu kaufen oder mir einen Döner um die Ecke bin ich schon glücklich.


„Das Wichtigste ist eine gute Planung im Vorfeld“


Kevin: Die ganze Organisation verlief recht reibungslos, hattet ihr ein erfahrenes Team?

David: Eigentlich nicht, aber wenn sich alle gut verstehen, sich aufeinander verlassen können und die Aufgaben klar verteilt sind, dann klappt das schon. Das Wichtigste ist eine gute Planung im Vorfeld. Wir hatten aber auch glücklicherweise keinerlei technische Probleme usw. Auf so etwas kann man sich halt immer schwer einstellen.

Kevin: Wieviele Leute waren an dem Abend da?

David: Es waren ca. 420 Gäste plus 20 Leute vom ROCKZILLA-Team.


„Das Burning Earth Festival wird wieder stattfinden“


Kevin: Wie empfandest du das Festival selbst? Wie waren die Stimmung, die Bands und das ganze drumherum? Was haben die Zuschauer gesagt?

David: Die Gäste waren durchweg sehr zufrieden – wie ich persönlich auch. Die Stimmung empfand ich als sehr entspannt beim Publikum wie auch unter den Bands. Also im Großen und Ganzen eine geiler gelungener Abend mit guter Musik. Ich wäre gerne selber nur im Publikum gewesen und hätte den Abend genossen.
Was ich auch hier noch einmal loswerden muss ist ein großes Lob an das Publikum, nicht nur an das vom Burning Earth auch beim SFTU oder bei Konzerten in ganz Deutschland. Hier gibt es nie Probleme mit dem Publikum. Das ist einer der Gründe warum ich diese Szene so liebe.

Kevin: Habt ihr schon Pläne fürs nächste Jahr? Wird das Festival wieder stattfinden? Welche Bands sind geplant? Bleibt die Location?

David: Das Burning Earth Festival wird wieder stattfinden, vielleicht auch über zwei Tage. Ich gehe davon aus, dass es auch wieder im Festsaal Kreuzberg stattfinden wird. Fest geplant sind noch keine Bands, kann mir aber gut Clutch oder Witchcraft vorstellen. Richtig dolle Lust hätte ich ja auch auf Pentagram. Einen Platz hätte ich ja auch immer für Karma To Burn, Stinking Lizaveta oder Truckfighters übrig. Vielleicht werden es ja auch meine guten Freunde von Sungrazer. Wer weiß… Ich werde schauen wer gerade so auf Tour ist und was das liebe Geld zulässt. Aber auf jeden Fall ein paar klasse Newcomer Acts. Auf www.rock-zilla.de werde ich die Bands bekannt geben, sobald ich etwas vermelden kann.

Interview: Orange Goblin @ Burning Earth 2011

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Hier das Interview mit Ben Ward (Gesang) und Martyn Willard (Bass) von Orange Goblin, das ich auf dem Burning Earth Festival 2011 machen konnte und das einige Infos über die zukünftige Tour- und Albumplanung der Briten enthält!

Kevin: So, jetzt seit ihr in Berlin, endlich wieder in „Good old Germany“, wird das euer einziges Konzert in unserm Land dieses Jahr?

Ben: Ja, wir sind zur Zeit sehr beschäftigt. Unter anderem mit Songwriting, aufnehmen und unserer kommenden US-Tour, deswegen mussten wir etwas zurückstecken bezüglich unserer diesjährigen Tourdaten.

Kevin: Die US-Tour ist im Mai, richtig? Wieviele Gigs werdet ihr dort spielen?

Ben: Ja, es werden 14 Gigs.

Kevin: Spielt ihr die nacheinander oder gibt es auch Pausen?

Ben: Es werden einige freie Tage dabei sein, schon allein wegen der großen Strecken zwischen den Auftrittsorten.

Kevin: Eure letzte Deutschland-Tour ist schon ein ganzes Stück her!

Ben: Oh ja!

Martyn: Wir haben einige vereinzelte Gigs und Festivalauftritte in den letzten Jahren gehabt. Aber eine Tour…lass mich überlegen.

Ben: Das war 2007, die Tour zum Album „Healing through Fire“


„Wir wollten uns aber auch keine Hektik machen, sondern lieber sichergehen das alles ordentlich und nach unseren Vorstellungen wird“


Kevin: Und wie sieht das in Zukunft aus? Werdet ihr wieder ausgiebiger bei uns touren?

Ben: Auf jeden Fall, nächstes Jahr wenn wir das Album rausbringen.

Kevin: Gutes Thema. Immerhin ist das letzte Album schon 4 Jahre her!

Ben: Das ist alles nicht so einfach, wir sind eben sehr beschäftigt. Die Band ist nicht unser Hauptjob weil wir alle noch regulär arbeiten gehen und unser Drummer spielt nebenher auch noch in anderen Bands also hat alles ein bisschen länger gedauert. Ausserdem spielen ja wir auch ständig irgendwo Shows. Wir wollten uns aber auch keine Hektik machen, sondern lieber sichergehen das alles ordentlich und nach unseren Vorstellungen wird. Aber wir schreiben eigentlich ständig neues Material.

Kevin: Wann stehen die Aufnahmen an?

Ben: Im August.


„Wir schreiben auch nie Alben mit einer Vorgabe wie es klingen soll“


Kevin: Und wie wird das Album ungefähr werden? Die Vorgänger hatten ja jeweils einen eigenen Stil, mal spacig, mal doomig, mal geradeaus.

Martyn: Wir haben keinen blassen Schimmer.

Ben: Aber wir haben zumindest schon Ideen. (lacht)

Martyn: Wir haben Zwei Songs fertig und noch Drei bis Vier weitere denen noch ein bisschen Feinschliff fehlt.

Ben: Wir schreiben auch nie Alben mit einer Vorgabe wie es klingen soll. Wir warten einfach wie es wird.

Martyn: Genau, wir haben immer alles so gemacht, wie wir uns fühlten. Und wenn es gut geklungen hat, haben wir es genommen.

Kevin: In welchem Studio wollt ihr aufnehmen?

Martyn: In London.

Ben: Ja, in einem Studio namens „The Animal Farm“. Wir haben dort letztes Jahr ein Black Sabbath Cover (Symptom Of The Universe – Anm.d.Red.) für eine Tribute-CD vom Metal Hammer Magazin aufgenommen. Wir waren sehr zufrieden mit dem Sound und vorallem auch dem Umfeld.


„Wir werden langsam alt“


Kevin: Und wer wird es produzieren?

Ben: Eine Menge Leute werden daran arbeiten, aber hauptsächlich Mat und Ville Leppanen. Zwar sind das keine großen Namen im Musikbusiness, aber sie machen hervorragende Arbeit.

Kevin: Wie wird es danach aussehen, plant ihr dann wieder eine 4-jährige Schaffenspause bezüglich eines neuen Albums?

Martyn: Wahrscheinlich, wir werden langsam alt! (lacht)

Ben: Nein im ernst, wir haben keine Ahnung. Wir nehmen alles wie es kommt und wir lassen uns genauso überraschen wie ihr auch.


„Es ist einfach gut zu wissen, das es überall Leute gibt die sich selbst verwirklichen wollen und einfach ihr Ding durchziehen“


Kevin: Was haltet ihr eigentlich von der deutschen Stonerrock Szene?

Ben: Ich denke mal das es hier schon einige gute Bands gibt, aber die gibt es eigentlich überall in Europa. Ob das jetzt Deutschland, Spanien, Italien oder die skandivischen Länder sind. Es ist einfach gut zu wissen, das es überall Leute gibt die sich selbst verwirklichen wollen und einfach ihr Ding durchziehen.

Kevin: Ok, dann bleibt mir nichts weiter als Danke zu sagen und euch einen schönen Auftritt zu wünschen.

Ben, Martyn: Danke, Cheers!