Wight – Through The Woods Into Deep Water (+ Releaseparty)

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Through The Woods Into Deep Water

Wight

Freitag den 27.07.12, Oettinger Villa Darmstadt. Die „Wichte“ fahren groß auf. Nachdem sie, zusammen im Liebesduett mit Bushfire, gefühlt den Untergrund jeder Stadt Deutschlands unsicher gemacht haben, ist es Zeit für ein neues Kapitel auf Vinyl.

Grund genug um den Grill rauszuholen, Schnaps und Liköre zu brauen, das Bier kaltzustellen und die Leinwand aufzustellen. Klingt ein bischen nach Familienfeier oder? So fühlt es sich auch an. Die Oettinger Villa (was für eine geile Location!) füllt sich zügig mit vielen unbekannten Gesichtern. Es ist schön mal in die Szene einer anderen Stadt einzutauchen. Die Hesse babbeln fröhlich bei gebratener Rindswurst und Bier vor sich her, sind alle freundlich und fröhlich und so kommt es, dass man im Laufe des Abends viele neue Menschen zu seiner Facebook Freundesliste hinzufügen darf. Gefällt mir.

Achja, Wight sind übrigens auch aufgetreten. Die Titelreihenfolge ist die selbe des Albums, welches ich bereits zwei Wochen vor dem Konzert samt wunderschönem Booklet in den Händen halten durfte.

Der Tonträger ist das zweite Werk der Hessen. Man hat mittlerweile seinen Stil gefunden… Nein, hat man nicht. Through The Woods Into Deep Water ist eins der wohl vielfältigsten Alben, welches man im Regal haben kann. Über die schleppende Doomhymne Kiss Your Friends Goodbye, den Soloakustik Titel Halfway To Infinity, blubbernden und groovenden Stoner Master of Nuggets (Sehr schöner Titelname übrigens) und 60er Geschruppe You! wird wird alles geboten. Trotz dieser Vielfalt fließen die Songs wunderschön ineinander, so das der Blick zur Anlage oft erschrocken feststellen muss, dass man ja schon wieder zwei Songs weiter ist.

Sowohl Kopfnickern als auch der gediegenen Fraktion wird etwas geboten. Beide dürfen sich an scheppernden Drums, blubbernden Bässen, einer tollen Stimmvielfalt und der sehr verspielten Gitarre und erfreuen. Verspielt? Ja, mir manchmal etwas zu sehr. Hier könnte man manchmal etwas mehr auf den Punkt kommen. Den ab und zu verliert sich das Lied in sich selbst, bevor es aber im wirklich allerletzten Moment doch noch aufrecht gehalten wird.
Ein Manko noch, auch wenn ich weiß, dass es die Band nicht gerne hört. Für mich könnte das Album durchaus reiner wirken, quasi fast schon überproduziert. Aber die Jungs mögens halt etwas schmutziger 😉
Hier kann man feilen, verliert dann aber auch an eigenen Stil, welcher ja durchaus seinen Charme hat.

Während die CD nun ihre letzte Runde dreht, geben die Jungs auf der Bühne noch ein paar Zugaben zum besten. Die selbstgemachten Liköre laufen wie Wasser in unsere Rachen und auch Barmann Dude (Black Lizard) wird einer seiner besten Kunden. Ich bleibe bis spät in die Nacht, führe noch so einige mehr oder minder tiefgründige Gespräche mit tollen Besuchern, Bushfire Frontsau Bill und den Wight Jungs, bevor mein Hotelzimmer ruft.

Ein guter Abend mit guter Musik geht zu Ende. Gut deswegen, weil die Wichte sowohl mit dem Album, als auch der Veranstaltung gezeigt haben, dass es manchmal die kleinen und einfachen Dinge sind, die uns ein deftiges Grinsen ins Gesicht zaubern und nicht immer alles perfekt sein muss.

Tracklist:

1. Kiss Your Friends Goodbye
2. I Spit On Your Grave
3. Southern Comfort & Northern Lights
4. Halfway To Infinity
5. Master Of Nuggets
6. You!
7. Big Dose
8. On A Friday
9. Through The Woods Into Deep Water

Laufzeit: ca. 58 Min.

Anspieltipps: I Spit On Your Grave, Master of Nuggets, You!

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