Carousel – Jeweler’s Daughterde en

Cover of Jeweler's Daughter by CarouselVerbeugung vor 70er Rock und NWOBHM

Jeweler’s Daughter

Carousel

Carousel aus Pittsburgh erfinden nicht unbedingt das Rad neu. Im Gegenteil, die Band – Gitarrist und Sänger Dave Wheeler, Schlagzeuger Jake Leger, Gitarrist Chris “Twiz” Tritschler und Bassist Jim Wilson – lässt ihre Einflüsse stolz auf den Fahnen wehen: 70er Hardrock gesprenckelt mit einer kräftigen Prise New Wave of British Heavy Metal.

Das Album fängt mit dem Titelstück und den folgenden Long Time und Crippler druckvoll an, um dann On My Way das Tempo noch einmal anzuziehen. Auch Waste Of Time ist kaum weniger wuchtig. Bei knapp 37 Minuten Spielzeit, einer klassischen LP-Länge, ist damit Seite Eins vorbei und Carousel haben dabei kein einziges Mal Luft geholt – nicht schlecht.

Seite Zwei macht mit Light Of Day genau da weiter wo Waste Of Time aufgehört hat – ein Up-Tempo-Song mit Leadgitarren-Harmonien, auf die Thin Lizzy stolz gewesen wäre. Überhaupt Thin Lizzy. Die Band ist der offensichtlichste Referenzpunkt, wenn es um die 70er-Rock-Vorbilder von Carousel geht. Der deutliche Einfluss der NWOBHM und auch eine Spur Punk sind da allerdings nicht zu überhören.

Nach dem Trommelfeuer der ersten sechs Songs nehmen Carousel mit Nightfall das Tempo etwas raus. Das Stück ist sechs Minuten lang, mit ruhigeren Passagen und mehr von dem bereits erwähnten guten Zusammenspiel der beiden Gitarristen. Das Ergebnis ist durchwachsen. Einerseits hätte die Band die vorgelegte Schlagzahl kaum durchhalten können, ohne dass man nach ein wenig Abwechslung verlangen würde. Andererseits ist Nightfall nicht der stärkste Song von Carousel und der Platte scheint ein wenig die Luft auszugehen. Dann kommt noch das etwas belanglose akustische Intermezzo Contrition bevor sich die Band wieder auf ihre Stärken besinnt. Penance bringt das Album zu einem furiosen Abschluss.

Jeweler’s Daughter ist ein gutes Album, das die Qualitäten der Band zeigt: klasse aufeinander eingespielte Musiker, die mit reichlich Aggressivität spielen. Wenn die vier noch ein wenig an ihrem Songwriting feilen, gelingt ihnen vielleicht nächstes Mal sogar ein großartiges Album.

  • 1. Jeweler’s Daughter 3:49
  • 2. Long Time 4:12
  • 3. Crippler 3:48
  • 4. On My Way 2:19
  • 5. Waste of Time 4:35
  • 6. Light of Day 4:20
  • 7. Nightfall 6:13
  • 8. Contrition 1:16
  • 9. Penance 5:53

Laufzeit: 36:21 min

Anspieltipps: Jeweler’s Daughter, Long Time, Waste Of Time

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