Coffin On Tyres – Red

cover-bild Fette Riffs von unseren Nachbarn aus Frankreich.

Red

Coffin On Tyres

Frankreich liefert uns 2011 zwar wieder ein super Stoner-Lineup auf dem Hellfest, aber ansonsten verbinden wir in der Community nicht sehr viel Stoner Rock mit Frankreich. Überhaupt scheint kaum eine relevante Rock-Band aus unserem Nachbarland zu kommen. Warum eigentlich? Weil viele (nichts für ungut) der Sprache englisch nicht sooo mächtig sind oder weil einfach kein Interesse für Stoner Rock besteht? Naja, darüber sollte man wohl mal an anderer Stelle philosophieren. Umso mehr freue ich mich, euch hiermit das erste Stoner-Album aus Frankreich auf stonerrock.de vorzustellen. Und es ist dazu sogar noch richtig gut! Coffin On Tyres gibt es seit 2008. Mit ihrem selbstproduzierten Debüt-Album (2010) überzeugen die Franzosen durch prägnanten Gesang, fetten Desert-Riffs und Groove.

Auf ihrer MySpace-Seite wird das Album-Konzept als sehr dunkel und pessimistisch beschrieben. Beinahe schon Weltuntergangsstimmung soll das Album vermitteln. Da verwundert es auch nicht, dass das Intro von Safe Place stark an das Intro von John Murphys In The House – In A Heartbeat (28 Days Later) erinnert.
Insgesamt passt das blutrote und sehr dunkle Cover aber nicht zum Sound von Coffin On Tyres. Vielmehr denkt man an Desert Rock mit Blues und Groove. Trockene Riffs und einfache aber gut getimete Drums erinnern an frühe Queens of the Stone Age. Die Stimme lässt dagegen meist eher an Neil Fallon erinnern. Die Einflüsse hört man teilweise eben sehr deutlich. So hört man am Anfang des Songs Red, wie sich jemand in ein Auto setzt und darauf hin der Song beginnt (-> Songs for the Deaf?).
Songs wie Red oder Mexican Standoff überzeugen dennoch durch ausdrucksstark gesungene Lyrics und die intelligente Zusammenarbeit der Instrumente. Lediglich der etwas poppige Song Skins fällt hier aus dem Rahmen.
Obstructed und Safe Place warten mit gut strukturierten Songaufbauen und viel Energie auf. Der markante Gesang leitet einen dabei durch das ganze Album.

Zum abschließenden Song Dying Leaves möchte ich einen etwas ungewöhnlichen und vielleicht auch unpassenden Vergleich zu Songs wie Beautiful oder Love You Like I Do von HIM ziehen. Ohne hier den Begriff Love Metal ins Spiel zu bringen zu wollen, überzeugt der letzte Song vorallem durch eine emotionale Grundstimmung und regt zum Nachdenken an ohne dabei kitschig zu sein. Er hebt sich von den anderen Songs ab und zeigt das in Coffin On Tyres eine große Vielfältigkeit steckt und sich auch mal trauen sich von ihrem Stoner-Geriffe zu entfernen.

Insgesamt ein wirklich beeindruckendes Debüt, dass auf mehr hoffen lässt. Die Produktion klingt durchweg gut und kann bzw. sollte durchaus laut aufgedreht werden! Wer die Chance hat an eine Kopie der Franzosen zu gelanden (probiert die MySpace-Seite) kann hier nichts falsch machen.

7.5

1. Time Machine
2. Mexican Standoff
3. Red
4. Winter of Life
5. Skins
6. Safe Place
7. Obstructed
8. Dying Leaves


Laufzeit:
ca. 39 Minuten

Anspieltipps:

Mexican Standoff, Red, Safe Place


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