Lonely Kamel – Dust Devilde en

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Blues, Grooves And A Bottle Of Booze

Dust Devil

Lonely Kamel

Da sind sie mal wieder, unsere vier Freunde aus Oslo. Thomas Brenna (Gesang, Rhythmusgitarre), Lukas Paulsen (Lead Gitarre), Stian Helle (Bass) und Espen Nesset (Drums) liefern ein amtliches Stück fettesten Heavy-Rock ab, aber lest selbst… Mit Dust Devil bringen sie bereits ihr drittes Album nach Lonely Kamel (2008) und Blues For The Dead (2010) an den Start. Und wieder mal ist es ein Volltreffer für all diejenigen, die auf flotten Stonerrock im Bluesgewand stehen. Aber auch für viele andere finden sich hier wahre Perlen von Songs, die eine wirkliche Weiterentwicklung der Band zeigen, die gerade bei der Up in Smoke Tour Vol. III große Erfolge gefeiert hat. Ich muss zugeben das ihr zweites Album ungehört an mir vorbeigelaufen ist, aber verglichen mit dem guten Debut ist das hier ein weiterer, hart erarbeiteter Schritt zur Spitzenklasse in Sachen Stonerrock!

Der bluesige Grundgedanke des erstn Albums wird konsequent fortgeführt und doch zeitgleich auf eine andere Ebene gehoben. Der Stoneranteil ist stoniger, der Bluesanteil bluesiger, heavy Parts heavier und einfach überall ist ein bisschen mehr als früher! Ich bin schon nach dem ersten hören hin und weg.

Doch kommen wir mal zu ein paar Songs des Albums. Schon allein das erste Lied jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken! Grim Reefer beginnt mit einem dreckigen, langsamen Slide-Gitarren Einstieg, zu dem später die wahrhaft göttlich Stimme von Thomas stößt. Nach zwei Minuten steigen Schlagzeug und Bass mit ein und machen den Song komplett. Ab der Hälfte wandelt sich alles zur Up-Tempo Nummer mit Stoner Riffs und netten Leads, bis das schwermütige Outro alles langsam ausklingen lässt. Diesem perfekten Start folgt gleich der erste Nummer Eins Song von Lonely Kamel! Evil Man rockt ähnlich wie Sungrazer‘s Common Believer! Wir haben hier einen echten Stoner-Rock-Hit, der auf jeder einschlägigen Underground-Party auf und ab laufen dürfte! Ein groovend-fettes Riff, ein eingängiger Refrain, “Whoop Whoop” Sprechchöre…das Teil könnte im Radio laufen und dürfte vielen “Normalos” gefallen! Und trotzdem bleibt es ein Stonerrock-Song! Der perfekte Anspieltipp für alle, die die Band noch nicht kennen!

Jetzt noch zu ein paar einzelnen Liedern, die herausstechen: Blues For The Dead ist ein anfangs schwermütiger Bluessong (wer hätts gedacht), der jedoch noch anzieht und fröhlich drauf los rockt, immer im Wechsel mit der bluesigen Grundstimmung. Seventh Son beginnt schon ziemlich düster, aber es folgt ein Doom-Riff das auch genauso von Electric Wizard hätte kommen können. Gepaart mit Thomas’ kräftiger, aber klarer Stimme, ergibt sich ein bösartiger Mix aus den schleppenden Grooves und den melodischen Gitarrenspielereien. So als würde man Lynnyrd Skynnyrd mit 10-facher Verlangsamung anhören. Das Lied hätte auch auf das erste Black Sabbath Album gepasst, bis auf den Gesang hätte niemand etwas vermutet…große Klasse! Das Stück, Roadtrip With Lucifer zeigt die alten Tugenden der Band. Blues-Rock mit mächtig Eiern und einer Heavy-Psych Attitüde der späten 60’s. Schön direkt auf den Punkt und eingängig wird hier drauf los gerockt. Der Rest der Lieder fällt keineswegs ab, sie verstecken sich nur hinter den genialen Ergebnissen des ausgereiften Songwritings von den oben genannten Songs. Viele Bands würden sich darm reissen solche Titel zu schreiben. Hard To Please macht ähnlich Stimmung wie ein guter Danko Jones Song, Whorehouse Groove ist Bluesrock vom feinsten, The Prophet wird vom Gute-Laune-Rock zum fiesen Down-Tempo-Stoner. Ragnarökr bringt eine apokalyptische Stimmung mit, versüßt diese aber mit tollen Melodien und Rotten Seed ist ein schöner Abgeh-Rocker mit feinem Solo-Zwischenteil.

Bleibt nur noch zu sagen, das der Band mit dem neuen Album ein weiterer großer Wurf gelungen ist! Fans von Stoner, Blues, Heavy Psych usw. sollten sich das Album auf jeden Fall zulegen. Und alle anderen, die nur ansatzweise Gefallen an Rockmusik finden, sollten zumindest mal ein Ohr riskieren. Also: “Blues, Grooves And A Bottle Of Booze” Euer Kev!

stonerblues

1. Grim Reefer (6:11)
2. Evil Man (3:03)
3. Blues For The Dead (3:18)
4. Rotten Seed (4:10)
5. Seventh Son (7:45)
6. The Prophet (5:28)
7. Ragnarökr (3:54)
8. Roadtrip With Lucifer (6:10)
9. Hard To Please (2:39)
10. Whorehouse Groove (3:01)

Laufzeit: 45:39

Anspieltipps: Grim Reefer, Evil Man, Seventh Son

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9.0

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