Navel – Songs Of Woede en

CD-Kritik Navel Songs of Woe

Von gewohnter Qualität: das vierte Album der Schweizer.

Songs Of Woe

Navel

Songs Of Woe – Lieder des Leidens. Der Titel des vierten Albums von Navel überrascht. Immerhin hat es Gitarrist, Sänger und Songschreiber Jari Antti erstmals in rund zehn Jahren Bandgeschichte geschafft, zwei Alben in Folge mit denselben Mitstreitern aufzunehmen, eigentlich kein Grund zu jammern. Diese Beständigkeit scheint der Arbeitsmoral der Band gutzutun, denn die Abstände zwischen den Alben werden kürzer. Zwischen dem Debüt Frozen Souls (2008) und Neo Noir lagen drei Jahre, an Loverboy arbeiteten Jari & Co zwei Jahre. Für Songs Of Woe brauchte Navel nur noch etwas mehr als ein Jahr.

Stilistisch bleibt Navel dem Kurs treu, der mit Loverboy eingeschlagen wurde. Trotz des Titels ist Songs Of Woe weniger düster als Neo Noir, dafür sehr abwechslungsreich. Her Land Of Love startet das Album psychedelisch mit unterschwellig arabisch klingenden Harmonien. Mit The World Is On Fire, My Everything und Teenage Blues folgen drei geradeaus durchgespielte Rocksongs mit einem leichten Garageneinschlag. Gewohnt inspirierend ist das Gitarrenspiel von Jari, der Sounds, Soli und Akkorde mit einer beeindruckenden Leichtigkeit aus dem Ärmel zu schütteln scheint.

Das Quasi-Titelstück Tale Of Woe klingt durch untypischen Falsettgesang erst einmal so gar nicht nach Navel. Es entwickelt aber Ohrwurmqualitäten, die beim ersten Hören so gar auffallen.

In der zweiten Hälfte des Albums werden die Songs erst etwas länger und atmosphärischer. Nicht unbedingt düsterer in Richtung Neo Noir, sondern eher etwas melancholisch. Das fast acht-minütige Way Out entwickelt einen herrlichen Breitwandsound. Dann dreht die Band wieder mehr auf und spielt fast Noiserock (True Love Won’t Let You Down), um am Ende das Album mit Let Me Take You By The Hand auf einer stillen Note abzuschließen.

Wenn es etwas Negatives über Songs Of Woe zu sagen gibt, dann das die Weiterentwicklung auf den vorherigen Alben überraschender und spannender waren. Songs Of Woe ist nicht Loverboy Teil Zwei, ähnelt dem Album aber in Struktur und Sound. Das ist alles andere als schlecht, nur eben schon etwas vertraut.

1. Her Land Of Love 3:44
2. The World Is On Fire 3:44
3. My Everything 3:26
4. Teenage Blues 3:17
5. Tale Of Woe 4:34
6. Where Have You Been 4:23
7. Way Out 7:39
8. Ocean 2:06
9. Don’t Get Me Wrong 3:18
10. True Love Won’t Let You Down 2:51
11. Never 4:40
12. Let Me Take You By The Hand 3:44

Laufzeit: 48 min

Anspieltipps: Her Land Of Love, Tale Of Woe, Way Out

Verwandtes: Review: Navel – Loverboy

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