Samsara Blues Experiment – Revelation & Mysteryde en

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Endlich!

Revelation & Mystery

Samsara Blues Experiment

Lange mussten wir warten. Lange mussten aber auch die Berliner warten. Samsara Blues Experiment haben seit weit über einem Jahr an dem neuen Material gearbeitet. Outside Insight Blues etwa, konnte man schon beim Stoned From The Underground 2010 hören.
Der Vorgänger Long Distance Trip enthielt größtenteils Material der älteren Demos, weshalb das Aufnehmen und Songwriting zur zweiten Platte Revelation & Mystery schon vor Release der ersten LP begann.

Endlich ist es also soweit. Pünktlich zur großen Tour mit My Sleeping Karma befindet sich das neue Album in den Presswerken. Wer Samsara schon live gehört hat, ist sich des fetten, fetten Sounds mit Sicherheit bewusst. Diesen in Rillen des Vinyls zu pressen oder in Bits auf den Silberlingen zu verwandeln scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Wie der Vorgänger beweist aber auch die aktuelle Platte das es geht. Psychedelic Platten ist man ja gezwungen laut zu hören; im Falle von Revelation & Mystery haben wir aber ein besonderes Extrem. Flipside Apocalypse etwa steckt voller laut-leise Berg – und Talfahrten, und abgefahren, verzerrten Gitarrenriffs, die nur bei voll aufgedrehter Anlage zur Geltung kommen.

Der anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Gesang geht schnell nahtlos in die Instrumentalparts über. In Thristy Moon bekommt dieser sogar eine ganz neue Rangordnung im Vergleich zu älteren Stücken. Setzen die Vocals hier nicht erst mitten im Song und bei voller Lautstärke ein, sondern überzeugen im Anfangspart durch Unterstützung des filigranen Gitarrenspiels und der cleveren Songstrukturen. Ein weiteres „erstes Mal“ finden wir im deutsch betitelten „Zwei Schatten im Schatten“. Ein akustisches Instrumental-Interlude, das gleichzeitig als Ruhe vor und nach dem Sturm fungiert. Es verschafft dem Hörer zur Halbzeit eine kurze Verschnaufspause. Denn schnell, hören wir wieder das Gitarrenduo Chris und Hans, und die Rythmusabteilung Richard (Bass) und Thomas (Drums) interagieren, und die Songs zu heftig verqueren Soundmonstern aufschauckeln. Wenn man sich der Musik hingibt, packt einen der Klimax jedesmal, und man verliert sich in Riffs, Strukturen und Huldigungen an die großen Vorbilder.

Im Gegensatz zu anderen großartigen, aufstrebenden Bands wie Sungrazer oder The Machine, hört man deutlicher die Einflüsse der alten Schule heraus. Jethro Tull, Hawkwind und Sabbath sind nur ein paar Namen, die alle ihren Platz in den Herzen der Berliner zu haben scheinen. Die Kombination aus Prog, Space und Psychedelic gepaart mit ultraheftigen Gitarrenparts machen Samsara soundtechnisch fast einzigartig und zu einer der besten Bands der neuen Psychedelicgeneration.

Einziges Manko vielleicht: Die Songs sind etwas kürzer geworden. So gibt es nur noch den Titeltrack, der in den zweistelligen Minutenbereich geht. So scheinen die Trips manchmal etwas zu zügig zu Ende zu gehen. Das ist aber nicht so schlimm; sollte man das Teil doch am Besten sowieso am Stück anhören. Mit einer guten dreiviertel Stunde Länge, kann man sich der Musik ohne Probleme aufmerksam widmen. Langweilig sollte einem nicht werden, sonst hat man irgendwas falsch gemacht. Samsara Blues Experiment dagegen, haben nämlich wieder alles richtig gemacht: Ein anspruchsvoller Bastard einer Psychedelic-Platte, die in keiner guten Sammlung fehlen darf.

Heftiger. Lauter. Dunkler: Revelation & Mystery.

1. ..
2. Flipside Apocalypse
3. Hangin’ on the Wire
4. Into the Black
5. Thirsty Moon
6. Outside Insight Blues
7. Zwei Schatten im Schatten
8. Revelation & Mystery

Laufzeit: 47 Minuten

Anspieltipps: Alle!

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