Wino – Adriftde en


Wino

Adrift

Scott “Wino” Weinrich. Ein Mann – Eine Legende. Von kaum einem anderen kann man behaupten, dass er das Stoner/Doom-Genre tatsächlich so geprägt hat, dass man ihn auch noch nach knapp 30 Jahren in dieser Musikszene als Einfluss und stilprägenden Künstler schätzt.
Der Mann der The Hidden Hand, The Obessed und Saint Vitus auf die Welt gebracht hat, fühlt sich in der Rolle als Doom-Vater mit Sicherheit wohl. Das man nach Jahrzehnten, in den düstersten Ecken der Musikgenres, dann auch mal seine andere Seite offenbaren möchte ist verständlich und nötig um sich nicht einzuschränken und mit Scheuklappen durch die Welt zu irren.
Wino, der mittlerweile auch Vater zweier Kinder ist, zeigt uns mit Adrift, dass er auch ohne laute Gitarren und schleppenden Riffs einiges zu bieten hat.

Auf seinem zweiten Soloalbum hören wir den Songwriter und filigranen Gitarrenspieler Wino auf einer sehr privaten und intimen Ebene. Wer sich die Platte zulegt sollte wirklich zuhören. Wino erzählt Geschichten, die für ihn wirklich etwas bedeuteten und teilt diese mit seinen Fans.
Fast alle Songs sind von Akkustikgitarre und Winos Gesang geprägt. Auf Songs wie Green Speed und I don’t care, wird eine weitere E-Gitarren-Spur über das ganze Prinzip gelegt. So bekommt die Platte die nötige Abwechslung. Ansonsten wäre sie, seien wir mal ganz ehrlich, auf vierzig Minuten etwas zu eintönig.
Mit Adrift erhalten wir einen Output an Songs, die Scott teilweise schon jahrelang mit sich herumträgt. Vielleicht hat er seine anderen Projekte nicht als die richtige Plattformen gesehen um diese für ihn persöhnlich wichtigen Songs aufzunehmen.
Mit diesem Album hören wir nichts, was es nicht vorher schonmal gegeben hat, nichts was wirklich überrascht oder überwältigt. Abgesehen von Winos Offenheit und Ungezwungenheit. Man kauft es dem älteren Herrn wirklich ab, was er uns bietet. Selbst nach Jahren in der Musikbranche schafft es Scott uns eine neue Facette seiner musikalischen Bandbreite zu präsentieren.

Wer sich mal von lautem Gitarrenkrach erholen möchte, ohne auf das Instrument verzichten zu wollen und Wert auf Anspruch und Gefühl legt, findet in Adrift sicher die nötige Abwechslung. Wer jedoch noch nie etwas mit Songwriter-Alben anfangen konnte oder keine Lust hat den Lyrics aufmerksam zu folgen, sollte wohl auf was anderes zurückgreifen. Aus Winos Diskografie kann man schließlich studenlang schöpfen.

  1. Adrift
  2. I don’t care
  3. Hold On Love
  4. Mala Suerte
  5. Old And Alone
  6. Iron Horse/Born To Loose
  7. Suzannes Song
  8. Dbear
  9. Whatever
  10. Shot In The Head
  11. O.B.E.
  12. Green Speed

Anspieltipps: Green Speed, Mala Suerte, I don’t Care

Gesamtlaufzeit: 42 Minuten

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