Rock im Park 2010 – Nürnberg – 3. – 6. Juni

Rock im Park – Metal und mehr

Donnerstag

Zwei Stunden Stau direkt in Nürnberg, waren wohl die ersten Festivalerfahrungen die wir 2010 sammeln durften. Das richtige Feeling kam auch direkt auf, da die ersten Bierchen gezischt wurden und der Standardgeruch von Männerpisse einsetzte.
Nüchtern und daher noch clever wie wir waren, laufen ein paar Leute schonmal vor um einen vernünftigen Zeltplatz zu sichern. Es sei hier angemerkt, dass es da halb 8 war! Endlich auf der „Großen Straße“ angekommen, fängt es auch pünktlich an zu regnen. Wir schleifen unser Gepäck also über Schlamm und (den offenbar früher angereisten) Müll. Eine Stunde Anstehen um an sein Bändchen zu kommen, kotzt schonmal mega an. Dann auch noch zu merken, dass der beste Platz offenbar selbt um 9 Uhr schon in der letzten Ecke neben dem verseuchten Nazisilbersee ist macht den Regen fast zur Nebensache. 4.19 oder besser „im letzten Eck“ ist also unsere Unterkunft für die nächsten 4 Tage werden. So soll es sein.
Offenbar hatten 2010 alle die Idee früher anzureisen. Kein Wunder, es war ja auch Feiertag und heute sollte schon der erste Wahnsinnsheadliner „Rage Against The Machine“ loslegen.
Doch eins nach dem anderen. Der Tag musste erst noch beschissener werden, bevor er wieder besser werden konnte. Das ging am besten in der Form, dass sich ein Kumpel mit dem Messer in den Arm schnitt und dabei die Pulsader nur knapp verfehlte. Gespritzt hat es dennoch. Um das zu unterbinden presste ich dagegen bis die Sanis kamen (ziemlich schnell!). Dann kam auch noch ein Krankenwagen und auf gings ins Krankenhaus. Genäht und wieder voll dabei, war er zwei Stunden später bei RATM wieder am Start.
Wir schon etwas fertig laufen dann langsam zu den Stages und kommen noch vorne in den Wellenbrecher. Turbostaat die kurzfristig den unvorteilhaften Slot als „Vorband“ von RATM bekommen haben, kamen bei wenigen gut an und alle warteten eigentlich nur darauf, dass die Jungs wieder verschwinden, um Platz zu machen. Bitter, aber wahr.
2008 hatte ich RATM schon gesehen und war damals kurz hinterm Wellenbrecher. Dort bin ich ein paarmal fast gestorben und musste mich nach der Hälfte des Auftritt geschlagen geben und nach vorne durchgeben lassen.
Dieses Jahr im Wellenbrecher war das um einiges besser. Kaum Gequetsche, dafür jede Menge Pogo und tanzende Massen. Rage against the Machine machen es sich ja schon seit Jahren mehr als einfach. Die nötigen Klassiker für eine 90 minütige Show sind schon längst ausgereift und perfektioniert. Wer braucht da schon ein neues Album, dass ein Reinfall werden könnte? Das Publikum jedenfalls nicht. Zu allen Songs wird getanzt und gejubelt, die Leute wissen was zu tun ist. Hier braucht die Band keine Anweisungen zu geben. Zack scheint eine Menge Spaß zu haben und springt motiviert über die Bühne (hat man auch schon mit weniger Elan gesehen). Vor lauter Eifer stolpert er sogar; rollt sich aber ab und rappt auf den Knien weiter. Als Morello dann die Saite fatzt, reagieren die anderen schnell und spielen weiter, Zack legt dabei einen eindrucksvollen Freestyle Part zu Bullet in the Head ein. Nach dem letzten Riff zu Killing in the Name wirft Morello seine Gitarre im hohen Bogen über die ganze Bühne und reisst die Arme in die Höhe. Holy Shit. Einen besseren vierten Headliner hätten sich „Rock im Park“ fürs Jubiläum wirklich nicht besorgen können. Dieser Auftritt war nicht nur für Rage Against the Machine der perfekte Auftakt für den Festivalsommer 2010.
Viel anzufangen ist mit uns dann nicht mehr. Der Tag war einfach zu anstrengend. Nach ein paar Bier findet man also unsere ganze Mannschaft bald in den feuchten Schlafsäcken.

Freitag

Angefangen hat der Tag früh morgens um 9 Uhr (da jetzt die Sonne plötzlich keine Gnade mehr kannte) mit einer Menge Bier. Dann gings auf zu Pendulum. Die haben ganz gut Stimmung gemacht, aber wirklich beeindruckt hat mich das nicht. Kam irgendwie wie ein billiger Prodigy-Verschnitt rüber. Wäre aber bestimmt als Nacht-Special im Dunkeln besser gekommen. Bei Sonnenschein wirkt die Lichtshow einfach nicht und die Jungs wirken auf der rießen Centerstage verloren. Dannach hab ich mir von weiter hinten im sitzen (man kann bei so viel Sonne unmöglich den ganzen Tag lang stehen) Bullet For My Valentine angeschaut. Hat mich ebenfalls nicht überzeugen können. Ein paar Riffs waren ziemlich cool, aber im nächsten Moment wird das ganze wieder ziemlich öde, vorallem die ruhig gesungenen Teile wirken nicht. Naja vielleicht wars weiter vorne besser… .Dann gings zum ersten mal rüber zur Alternastage
Dort standen schon Bad Religion auf der Bühne. Ich war nie wirklich der Punk-Typ, aber die Show war ziemlich unterhaltend und man merkt ihnen die gesammelte Erfahrung an. Wobei die Jungs echt ein bisschen zu alt geworden sind um ihnen das Ganze noch voll abnehmen zu können. Fans kamen aber bestimmt auf ihre Kosten.
Nun sollte eine Band kommen, die ich schon seit Ewigkeiten mal live sehen wollte: Gogol Bordello. Gypsy-Punk oder einfach nur Stimmung/Welt-Musik. Die perfekte Band für ein sonniges Festival. Von Anfang an herrschte Partystimmung und alle schienen Spaß zu haben. Tanz, Pogo und Polonaise war angesagt. Auch die neuen Lieder, die mir auf CD noch nicht so ganz gefallen wollen, entpuppten sich als richtige Knaller und reihen sich perfekt in die Setlist ein. Eugene schien gut drauf zu sein (wenn auch nicht so dicht wie an manch anderem Tag) und Sergey lacht die ganze Zeit und spielt wie der Todesgeiger auf seiner E-Violine. Eine Super Leistung des 52 jährigen Russen. Leider war die zweite Tänzerin Pamela Racine nicht mit dabei (aber als Frau von Frodo hat man hin und wieder sicher besseres zu tun als sich vor Betrunkenen zum Affen zu machen). Mit Start Wearing Purple wird das Publikum dann glücklich und schweißgebadet zurückgelassen.
Nun wieder zurück auf die Centerstage. Dort vernahm man Rise Against. Ich stand ziemlich weit hinten und kann mir vielleicht kein richtiges Bild machen, aber was bei mir ankam, klang absolut nicht überzeugend. Die Power die manche Songs auf CD haben gehen live durch verwaschenen Sound und Gesang verloren. Nicht ganz Hardcore nicht ganz Mädchenpunk, die Mischung machts eben nicht immer. Hatte mir ein bisschen mehr erhofft. Dann gings ein bisschen weiter vor in Richtung Bühne. Die Techniker bauten in knapp einer Stunde die Bühne um. Respekt. Kaum einer schien Rammstein verpassen zu wollen. Kein Wunder denn von Anfang an, als das riesige schwarze Tuch, dass die Sicht auf die Bühne bedeckte, fällt und den Blick auf die wohl größte Deutschlandflagge die ich je gesehen habe freigibt, wird man in den Bahn der Band gezogen. Ich habe natürlich schon diverse Rammstein-DVDs gesehen, aber live ist das ganze nochmal auf einem anderen Level. Rammstein packen das volle Programm aus: Feuerwerk im Takt zur Musik, meterhohe-Flammensäulen (Hetfield würde wohl in Ohnmacht fallen), Explosionen, Leuchtdioden im Mund usw. Auch die „Liebe ist für Alle da“-Songs wurden mit neuen Elementen versorgt. So wird Till einmal auf einer dünnen Säule stehend nach oben getragen, um dann einen Bottich Funken auf den in einer Wanne liegenden Keyboarder (dieser läuft übrigens während des Konzerts ständig auf einem Laufband beim Spielen) zu entleeren. Als dann ein „Fake-Fan“ auf die Bühne stürmt, wird dieser von Till (der gerade zufällig mal wieder einen Flammenwerfer am Start hat) angezündet und rennt brennend hin und her und rammt sogar ein paar Bandmitglieder. Als Höhepunkt, in jeder Hinsicht, könnte man dann das Showelement bei Pussy bezeichnen. Dort setzt sich Till im Reiterstil auf einen mannsgroßen Penis der auf Schienen steht und fährt hin und her und bespritzt die vorderen Reihen mit Schaum und Konfetti. Rammstein sind Metal und Comedy in einem. Außerdem in diesem Fall wohl Provokation durch Erektion.
Das muss man einfach gesehen haben. Selbst Rammsteinhasser können nicht leugnen, dass so eine Show einfach Spaß machen muss, wenn man sich darauf einlässt. Die simplen Textpassagen werden sogar noch in den hinteren Reihen mitgebrüllt. Einziges Manko war wohl die Setlist. Fast die Hälfte waren neue Songs, die klingen zwar um einiges besser als auf CD, waren dann aber dennoch zu viel. Rammstein haben einfach zu viele Klassiker die ich noch gern live gehört hätte. Naja…, als dann Flake mit dem Boot über die Menge getragen wird, gibt es wohl kaum noch jemanden der nicht zufrieden gestellt wurde. Bei Ich Will schleich ich mich schnell mit ein paar Leuten raus aus der Menge, denn „ich will“ Richtung Alternastage. Dort sollte der Abend noch besser werden. Die letzten paar Songs von HIM hab ich dann auch noch mitbekommen. Ville schien nicht außerordentlich motiviert, hat den Mädels aber trotzdem sein Lächeln geschenkt. Sein Interesse am Konzert schien nur oberflächlich. Beim Gitarrensolo hat er sich lachend nebenher mit seinem Bassisten unterhalten. Die letzten Songs waren mir dann aber alle bekannt und haben Spaß gemacht. Zu guter letzt gabs dann noch Idols „Rebel Yell“. Netter Abschluss des mittelmäßigen Auftritts.
So bin ich wenigstens easy in den Wellenbrecher gekommen. Denn der füllte sich jetzt sehr schnell, nachdem Rammstein sich mit den letzten Explosionen verabschiedet hatte. Schon Wochen vorher gab es diverse Beschwerden, warum denn eine „neue“ Band gleich einen so hohen Slot bekommt, Supergroups überbewertet sind und das Album für die meisten zu unzugänglich ist. Diese Probleme sollten in den nächsten neunzig Minuten vom Tisch geblasen werden.
Als die drei Legenden Homme, Grohl und Jones sowie der Ausnahmemusiker Alain Johannes in Form von Them Crooked Vultures die Bühne betreten ist die Ehrfurcht spürbar zu fühlen. Die Kombo liefert wohl das musikalische Highlight von RiP 2010. So habe ich das zumindest empfunden. Mit enormer Spielfreude grinsen sich alle immer wieder zu und geben alles. Vorallem der bangende Grohl der in seine Drums einschlägt, als wolle er sie zerstören beeindruckt. Homme die Coolness in Person spielt seine catchy Riffs und ist wie immer Herr der Lage. John Paul Jones beweist sein Können an den verschiedensten Instrumenten; unter anderem dabei ein zwölfsaitiger Bass und ein Keyboard-Solo. In der Zeit raucht Homme lässig eine Zigarette, während Grohl verträumt hinter seinen Drums hervor schaut. Auch das verkannte Genie Johannes bekommt sein Solo und wird bejubelt. Eine wirklich abgefahrene Band die den Titel „Supergroup“ nicht nur auf Grund ihrer Vorgeschichte(n) verdient haben. Die Freude auf das neue Album ist nochmal gestiegen.

Samstag

Am Samstag war dann für mich eigentlich keine Band am Start die ich unbedingt sehen wollte. Also wurde bis 17 Uhr erstmal getrunken, um dann gut gelaunt zur Centerstage zu schlendern. Dort gaben sich dann die Kiffer von Cypress Hill die Ehre. Ist zwar nicht wirklich meine Musik; der eine oder andere Song wie Hits From The Bong oder Insane In The Brain machen aber dennoch Spaß. Vor allem wenn man schon bisschen was getrunken hat, kann man sich die Chiller-Mugge definitiv anhören. Nach einer Weile gings dann zum ersten (und letzten) Mal in Richtung Clubstage, wo eigentlich Sweethead auf uns warten sollten. Eine Freundin die jedoch am Abend zuvor umgeknickt war, hält die Schmerzen nicht mehr aus und wir führen sie zu den Sanis. Das dauert ewig und am Ende muss die Arme dann auch noch ins Krankenhaus zum Röntgen. Nummer zwei. Keine schlechte Quote. Nach der Aufregung kommen wir für die hübsche Serrina Sims natürlich zu spät. Die Band verlässt gerade die Bühne. 2009 konnten mich Sweethead als Support von Eagles of Death Metal nicht wirklich überzeugen, aber ich hätte ihnen gerne nochmal eine Chance gegeben.
Enttäuscht gings zurück zur Centerstage wo uns Jay-Z erwarten sollte. Das taugte mir gar nicht, obwohl ich dem Auftritt eigentlich ohne Vorurteile entgegen gekommen bin. Also hab ich mich weit nach hinten auf die versiffte „Wiese“ gelegt um ein bisschen zu dösen. Dann folgten die Classic-Rock-Legenden Kiss. Hab mir aus denen eigentlich nie wirklich was gemacht. Waren für mich nur noch angemalte alte Männer, die ihre besten Tage hinter sich haben. Aber dann … wurde ich eines besseren belehrt. Es folgte ein 2 Stunden langer super Auftritt. Mit einem riesen Bildschirm (ähnlich gestaltet wie Metallica 2008) viel Feuer und einem blinkenden Kiss-Logo hatten die Amerikaner ebenfalls eine geniale Bühnenshow. Highlights waren unter anderem: Das rauchend abhebende Drumset, eine kleine Bühne oben bei den Scheinwerfern, zu dem ein Kiss-Mitglied hochgeflogen ist und weitere verrückte Ideen. Insgesamt wirkt die Bühnenshow etwas gestellt und ist lang nicht so harmonisch wie bei Rammstein, aber dennoch kurzweilig. Die Jungs sind zwar alt, wissen aber noch wie man Gitarre spielt, die Leute motiviert und einfach nur rockt. Für mich aufjedenfall die Überraschung des Festivals. Gegen Ende bei I Was Made For Lovin’ You gab es dann noch ein Schmankerl, als sich Paul Stanley an einer Vorrichtung festhält und an einem gespannten Seil rüber zum Mischpult fliegt. Dort springt er ab und spielt und singt oben auf einer kleinen Bühne bei der Technik weiter. Knapp über den Leuten flog er (aus meiner Sicht ungesichert) mitsamt Gitarre wieder zurück und wurde ausführlichst und zu Recht bejubelt. Endlich eine Reunion die sicher keiner bereut hat. Super Sache.

Sonntag

Der Sonntag ging mit Stone Sour und weniger Alkohol (14 Paletten Bier und Geld werden rar) los. Corey Taylor und der Rest ließen sich von dem Tod von Paul Gray (Slipknot Bassist) nichts anmerken und betreten gut gelaunt die Bühne. Corey der geborene Frontmann gibt sich zwar echt Mühe kommt aber nicht voll auf Hochtouren, so wie ich mir das gewünscht hätte. Nach jedem (oder sogar während den) Songs läuft er an die Seite der Bühne wo ihm eine Frau jedesmal einen Schluck Wasser anbietet. Das wirkt einfach total merkwürdig und sieht komisch aus. Schade war auch, dass so wenig Songs vom ersten Album gespielt worden sind. Dafür gab es drei Songs vom neuen Album zu hören, dass am 7. September rauskommt, wie Corey dem Publikum mehrmals ausdrücklich klar macht. Die Neuen waren zwar nicht schlecht, aber richtig vom Hocker gerissen haben die keinen. Dagegen taugen mir persönlich die Knaller Reborn, Blotter und Get Inside viel mehr. Mit viel Herz gesungen war aber auch die Ballade Though Glass einer der Höhepunkte. Ich hatte mehr erwartet, es war dennoch ein sehr solider Auftritt der Spaß gemacht hat.
Dann kamen Alice In Chains. Nach ein paar Songs hab ich mich hingesetzt, weil mir die Lieder irgendwie zu eintönig klangen. Außer zwei oder drei Songs hat mich kaum etwas aufhorchen lassen. Den Fans hat der Auftritt aber bestimmt gefallen, den schlecht war der nicht. Kann nur nichts mit der Musik anfangen.
Kaum waren die Grunger verschwunden wurde ich gezwungen aufzustehen. Warum? Weil plötzlich immer mehr Leute angeströmt kamen. Am besten lässt sich der nächste Auftritt eigentlich mit folgendem Wort beschreiben: Party-Metal. Riffs die einen zwingen mit dem Kopf zu nicken, Zeilen die zum Mitgröhlen einladen, dass ist das was Volbeat ausmacht. Es macht einfach Spaß zu hören und dabeizusein, wenn die Jungs loslegen. Nicht mehr und nicht weniger.
Ständig erhobene Fäuste und Teufelshörner sowie eine “Wall Of Love” bringen Publikum und Band zum Lachen. Volbeat haben ihren Spaß und bedanken sich ausführlich. So schnell wie die Leute eben gekommen sind, verschwinden sie jetzt wieder. Ich habe wieder enorm viel Platz. Alle scheinen zu Muse abzuwandern oder machen sich schon auf den Weg nach Hause. Mittlerweile ist es Dunkel und Wolkentürme thronen über der Alternastage.
Heftige Windböen und der Rauch der langsam von der Bühne kommt lassen Weltuntergangsstimmung aufkommen. Passender könnte es wohl kaum sein. Den die Thrash-Metal-Legenden Slayer betreten die Bühne. Als der Wind so stark wird, dass das die Videoleinwände rechts und links heruntergefahren werden, fehlt eigentlich nur noch das es Blut regnet. Davon predigen Slayer schließlich in ihren harten und verdammt schnellen Songs. Das Publikum müde von vier Tage Festival und Volbeat gibt Slayer kaum den Respekt den sie verdienen. Slayer fabrizieren einfach einen Sound der auf einem Mainstream-Festival nichts verloren hat. Nach der Hälfte des Sets erheben sich zwar nach den Songs schon fast alle „Evil Horns“, aber Moshpits oder ähnliches sucht man vergebens. Einfach zu schnell und hart für Otto-Normal-Verbraucher. Für mich war es trotzdem toll die Jungs mal live zu sehen und der hin und wieder grinsende Tom (sehr symphatischer Typ) spielt seine Sache souverän durch und bedankt sich kurz. Nächstesmal lieber auf einem Einzelgig.
Zum guten Abschluss leider nochmal eine kleine Enttäuschung. Klar Motörhead rocken! Und wie. Aber Lemmy hat einfach zu viele Konzerte, Alkohol und Geschichten hinter sich gebracht um heute noch voll dabei zu sein. Lemmy der ganz offensichtlich in irgendeiner Form benebelt ist, spielt seinen Bass zwar fett wie immer und seine Stimme ist so kratzig wie Schleifpapier, aber er konnte mir einfach nicht das Gefühl geben, dass er das ganze genießen würde. Die Moderation hat sowieso schon längst Gitarrist Phil Campbell übernommen. Drum und Gitarrensolo sind super, der Sound ja im Prinzip auch ok. Aber bei den vielen anderen guten Bands die ich bei RiP 2010 sehen durfte, kann Motörhead einfach nicht mehr mithalten. Vllt. wars ja auch ein schlechter Tag der Briten. Sein Zenit hat unsere Legende Lemmy aber sicher schon lange überschritten.

Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die hohe Investition von 130€ total gelohnt hat und ich bei einem ähnlich guten Line-Up 2011 sicher wieder dabei sein werde. Bei soviel Bands die ich sehen konnte, sind die Absagen von Mastodon und Wolfmother auch nur ein kleiner Wehrmutstropfen gewesen. So ein rießiges Festival hat sicher auch seine negativen Seiten (Assis, Preise, Fußwege, usw.), aber das muss man halt für 4 Tage ausblenden können, ob mit Bier oder Willenskraft, bleibt jedem selbst überlassen.

Noch ein paar Setlist, die ich ausfindig machen konnte. Stimmen vermutlich nicht zu 100%:

Rage against the Machine

1.Testify
2.Bombtrack
3.People Of The Sun
4.Know Your Enemy
5.Township Rebellion
6.Bullet In The Head
7.Year of tha Boomerang
8.Renegades of Funk (Afrika Bambaataa Cover)
9.Guerrilla Radio
10.Sleep Now In The Fire
11.White Riot (The Clash Cover)
12.Bulls On Parade
13.Wake Up

14.Freedom
15.Killing In The Name

Kiss

1. Modern Day Delilah
2. Cold Gin
3. Let Me Go, Rock ‘N’ Roll
4. Firehouse
5. Say Yeah
6. Deuce
7. Crazy Crazy Nights
8. Calling Dr. Love
9. Shock Me
10. I’m An Animal
11. 100,000 Years
12. I Love It Loud
13. Love Gun
14. Black Diamond
15. Detroit Rock City

16. Beth
17. Lick It Up / Won’t Get Fooled Again (The Who)
18. Shout It Out Loud
19. I Was Made For Lovin’ You
20. God Gave Rock ‘n’ Roll to You II
21. Rock And Roll All Nite

Rammstein

1. Rammlied
2. Bückstabü
3. Waidmans Hail
4. Keine Lust
5. Feuer frei
6. Wiener Blut
7. Frühling in Paris
8. Ich tu dir weh
9. Du riechst so gut
10. Benzin
11. Links
12. Du hast
13. Pussy

14. Sonne
15. Haifisch
16. Ich will

Gogol Bordello

1. Intro
2. Ultimate
3. Not A Crime
4. Wonderlust King
5. Tribal
6. My Companjera
7. Immigraniada
8. Break the Spell
9. Pala Tute
10. Start Wearing Purple

Alice in Chains

1. Them Bones
2. Dam That River
3. Rain When I Die
4. Check My Brains
5. Again
6. Lesson Learned
7. Acid Bubble
8. We Die Young
9. Man in the Box
10. Would?
11. Rooster

Bad Religion

1. Do What You Want
2. Sinister Rouge
3. American Jesus
4. New Dark Ages
5. Modern Man
6. A Walk
7. Requiem For Dissent
8. You
9. Recipe For Hate
10. Generator
11. Fuck Armageddon… This is Hell
12. We’re Only Gonna Die
13. I Want to Conquer the World
14. 21st Century Digital Boy
15. Infected
16. Punk Rock Song
17. Sorrow

HIM

1. Buried Alive By Love
2. Join Me In Death
3. Heartkiller
4. Rip Out The Wings Of A Butterfly
5. The Kiss Of Dawn
6. Wicked Game (Chris Isaak cover)
7. Disarm Me (With Your Love)
8. Right Here In My Arms
9. Killing Loneliness
10. The Funeral Of Hearts
11. Rebel Yell (Billy Idol cover)

Them Crooked Vultures

1. Elephants
2. Mind Eraser, No Chaser
3. Scumbag Blues
4. Dead End Friends
5. No One Loves Me & Neither Do I
6. New Fang
7. Guitar Solo
8. Bandoliers
9. Gunman
10. Spinning In Daffodils
11. Warsaw or The First Breath You Take After You Give Up

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