Signals from Outer Space – 01. Oktober 2011

Ein Bericht von unserem Redakteur “Friedo”. Danke dafür!

Der Oktober startet gleich ordentlich durch, zumindest für die Dresdner Stonerdevoten. Die zieht’s diesmal in die Chemiefabrik, denn ein deutscher Dreierpack ist angekündigt: Smokin’ Engine aus Dresden, Pyrior aus Berlin und als Headliner die Black Space Riders aus Münster.

Und wie üblich lässt man sich in der Chemo Zeit mit Anfangen. Erst halb 11 startet dann doch der Smokin’ Engine – der rauchende Motor aus Dresden. Die vier Bandmitglieder sehen alle aus wie Anfang Zwanzig, machen aber schon seit 2007 Musik. Stilistisch hängt der Haufen irgendwo zwischen Electric Wizard und Dozer, besonders der Gesang erinnert an Letztere. Für ihr Alter legen Smokin’ Engine ordentlich los, offenbaren aber auch ein paar Schwächen im Songwriting, so dass die Lieder manchmal ein wenig beliebig wirken. Außerdem leiert’s die Band bisweilen vor allem rhythmisch ganz schön auseinander, da müssen wohl mal ein paar Extraschichten im Proberaum eingelegt werden. Nichtsdestotrotz sind die mitgebrachten Fans durchaus angetan, sogar ein Paar Stiefel fliegen auf die Bühne, scheinbar um die Füße frei zu haben und beim Tanzen nicht gnadenlos hinzuklatschen. Unterm Strich ein ganz okayer Einstieg, die Jungs haben Potential und wenn sie dranbleiben, wird das noch richtig gut, da bin ich mir sicher.

Nach nem kleinen Umbau entern Pyrior die Bühne und legen los mit ihrem instrumentalem Stonerpsych. Sie hängen die Latte etwas höher, Sound und Performance sind tighter, obwohl auch hier der Beat zwischendurch aufdröselt und ich mich frage, ob die Drummer heute abend vielleicht ihr Monitorsignal ne halbe Sekunde zu spät kriegen. Trotzdem rollt das Ganze gut nach vorne und besonders die Gitarrenarbeit ist ordentlich. Insgesamt fehlen mir ein bisschen die Highlights, aber nichtsdestotrotz ist das eine richtig gute Combo. Auch das Publikum ist durchaus angetan und verlangt schließlich nach einer Zugabe, die dann auch prompt geliefert wird.

Zum Schluß kommen die Black Space Riders. Selbstbewusst und breitbeinig wird der Hebel auf High-Energy umgelegt und die Band bläst los. Der Sound ist satt und dass die Band wohl schon paar Jahre hinter sich hat, merkt man schon allein am gekonnten Bearbeiten des mitgebrachten Instrumentariums. Vor allem Drummer CRIP hackt sein Set in Stücke und zeigt damit, dass es wohl doch am Drummer liegt, wenn’s nicht cremig groovt (oder hatte er einen besseren Monitorsound?).
Leider fehlt mir bei dem Gerocke auch hier schon nach kurzer Zeit dieses Extra-Quentchen Finesse, dass eine Band vom Durchschnitt abhebt. Die Songs haben für mich keinen richtigen Flow und vor allem der Gesang ist mir dann schnell zu viel bzw. zu wenig, um da zu bleiben. So verlasse ich dann die Chemo vorzeitig so gegen halb drei. Damit endet ein netter Abend, dem es gleichwohl an richtigen Höhepunkten mangelte. Jede Band für sich hat gute Ansätze, aber im Dreierpack war’s mir dann doch ein bisschen zu saftlos. Aber es kann ja auch nicht immer alles supercrazy sein.

Und ein kleiner Hinweis noch an die Chemo: Wäre nett, wenn die Bühnenbeleuchtung mal hin und wieder blinken würde. Da kommt sonst zu wenig Augenaction von der Bühne und man sieht, dass es nicht sooo viel zu sehen gibt 😉

Dank an Tobi von Panoptik.Art für die Bilder!

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