Swanflight Festival 2014
Das erste kleine Festival des Jahres lässt mich ins beschauliche Schwandorf in die bayrische Oberpfalz reisen, wo sich im Sperl Stadl 5 Bands die Bühne teilen. Die Location liegt zwar mitten im Wohngebiet, scheint aber niemanden zu stören. Genügend Platz für die ca. 200 Besucher, die im Laufe des Abends zusammenkamen, war geboten. Bier gabs für 2,50 und auch was zum Futtern gabs für anständige Preise…so lässt sich’s aushalten! Aber genug geschwafelt, los geht’s mit den Lokalmatadoren von…
Limestone Whale
Die 3 Jungs legen gleich mit der Single The Wizard von ihrer neuen EP los. Der Song macht schon mal Lust auf mehr und is ein grandioser Opener für den Tag! Auch ihr Schlagzeug-Debutant fügt sich nahtlos ein und Limestone Whale legen ein ordentliches Brett auf die Bühne. Beeinflußt vom 70’s Blues/Psych-Rock mit Stoner-Anleihen treffen sie genau den richtigen Nerv. Zwar ist der Stadl noch nicht voll, aber die Leute rücken während der halben Stunde immer weiter zur Bühne und finden Gefallen an der Spielfreude der Jungs, die sich in letzter Zeit ziemlich positiv entwickelt hat! Noch ein paar Gigs mehr und die neue EP könnte das Trio auch bald auf größere Veranstaltungen katapultieren!
Solar Blaze
Aus Wien sind 4 Jungs und ein Mädel angereist, um uns mit ihrer ziemlich progressiven Variante des Psychedelicrocks zu unterhalten. Vertrackte Rhythmen, Taktwechsel, das Spiel mit der Lautstärke…alles wirkt schön trippy. Wenn dann von verspielten Jams in den treibenden Rockmodus umgeschaltet wird, kommt noch mehr Freude auf. Die Songs werden untermalt von spacigen Keyboardklängen und durch eine gute Rhythmusfraktion nach vorne gedrückt. Wenn Solar Blaze eine reine Instrumentalband wären, hätte ich noch mehr Lob übrig, aber der teils zweistimmige Gesang war allgemein nicht mein Fall, aber das ist eben Geschmackssache. Rein instrumental aber n hübscher Soundtrip!
Torso
Ebenfalls aus Wien kommen Torso, deren EP Inside ich schon bei unseren Shortreviews unter die Lupe nehmen konnte. Ähnlich überzeugend wie auf Platte waren sie auch live, die zappelige Energie der Songs erinnert mich immer noch manchmal an QOTSA. Vor allem bei Mona Lisa kommt gut Stimmung auf, der Stadl is mittlerweile auch voll und es herrscht eine spitzen Atmosphäre! Mit ihrem drückenden Alternative/Psych-Rock treffen die Jungs genau ins schwarze und ernten kräftig Beifall! Man darf gespannt sein was von dieser jungen Band noch kommen wird.
Captain Crimson
2010 wurden Captain Crimson von Stefan Norén (Blowback) ins Leben gerufen. Inspiriert werden sie wie so viele von der Rockmusik der späten 60’s und frühen 70’s. Irgendwie denkt man wieder: Eine Band von vielen, die die damalige Musik aufleben lassen. Aber eine gewisse Eigenständigkeit zeigen die Schweden schon. Vor allem Bassist Chris David, der seine Wurzeln im Melodic-Metal hat (früher bei ReinXeed), spielt als gäbe es kein Morgen! Diese eher untypische Kombination an Musikern macht wiederum den Reiz aus. Alle Einflüsse werden zu einem leckeren Süppchen zusammengekocht und heiß serviert! Bühnenpräsenz, Spielwitz, die Songs an sich, alles auf höchstem Niveau! Ein würdiger Headliner!!!
Obelyskkh
Also viel braucht man zu den 4 Fürthern nicht mehr loswerden…nach 6 Jahren, 3 Alben und haufenweise Auftritten wissen die meisten womit sie zu rechnen haben: Einer tonnenschweren Doom-Walze mit zähen Riffs und zerstörerischer Brachialgewalt. Obelyskkh kannst du nur als letzte Band spielen lassen, weil danach nichts mehr steht!!! Immer wieder beeindruckend wie sie ihre tieftönigen Todeshymnen durch die Massen drücken. Intensiv ist wohl noch ne Untertreibung! Ein herrlicher Rausschmeisser und die perfekte Abrundung des Tages!
Fazit: Das Swanflight Festival war eine willkommene Abwechslung im recht ereignislosen März. Nette Leute, coole Bands, faire Preise…was will man mehr?!?
Vielen Dank an die Jungs von Limestone Whale für die Einladung, an den Jugendbeirat Schwandorf für die reibungslose Organisation und an PhiArtLab für die tollen Bilder!!!
Bis nächstes mal! Cheers,
Euer Kev
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