Watersessions III – Potsdam – 29.5.10

Na dann will ich euch mal von meinem Wochenende in Potsdam berichten…

Nach einer langen Anreise war ich ziemlich glücklich mir in Potsdam dann endlich das erste Bier aufzumachen um dann erstmal zu sehen wie ich zu der Anlegestelle komme. Zwei kurze Schwarzfahrten später (hey ich bin vom Dorf und check die Verkaufsautomaten in den Bussen nicht) kamen meine Freundin und ich dann auch zur Glienicker Brücke.
Beim überqueren konnte man schon die “MS Harmonie” vor Anker liegen sehen, auf der das Event stattfinden sollte.An der Anlegestellen angekommen, zeigte sich ein gemütliches kleines Schiffchen mit Platz für 150 Nasen, davor ca. 10 Mann die, wie wir, etwas früher da waren und eifriges Treiben an Bord, um die Tontechnik aufzubauen:

auf die Bilder klicken zum vergrößern

Nach und nach füllte sich dann der Platz vor dem Schiff mit Feierlustigen und interessante Gespräche entstanden:

Nach ca. 4 weiteren Bieren (Zeit ist relativ) wurden dann die Pforten (bzw. der Steg) geöffnet
und die Leute suchten sich einen Platz und testeten die Gastronomie vor Ort (bevorzugt den Ausschank !)

Als dann alle langsam zum Sitzen kamen legte die MS Harmonie ab und Luna Negra begannen mit dem Soundcheck…
Nachdem dieser absolviert war, legten die 4 Jungs aus Polen auch gleich los und die ersten Reihen verließen sofort die Bänke um sich vor der Bühne ein genaueres Bild zu machen:

Ich höre Luna Negra ja schon seit einiger Zeit, war dann aber doch
überrascht, das keiner der Jungs älter als 30 war, den vom Sound her klingen sie wie alte Hasen der Stoner-Szene…
Ihr instrumentales Riffbrett verweisst auf Bands wie Kyuss, Karma To Burn, Dozer usw…
daher war es nicht verwunderlich das die meisten Leute ihre Matte kreisen ließen und die Jungs mit Applaus für den guten Gig bedachten…
Die 2 besten Songs ihrer ersten Demo von 2009 haben sie sich als Zugaben aufgehoben, was mich sehr gefreut hat, da diese Songs, genau wie die Band, ein großes Potenzial haben!!!

Setlist Luna Negra

1. Gun*
2. Universal*
3. NTW*
4. Blue Bird
5. Head*
6. Echo Elephant
7. Canyon Diabolo*
——————-
8. Tornado
9. Night Time Women

* – neue Songs, unter Umständen nur Arbeitstitel

Als nächste waren dann Zed an der Reihe, die musikalisch auch in der Liga von Asteroid, Astrosoniq, Lo-Pan usw spielen,
einzig der sludgelastige, seeehr Metalhafte Gesang haben mich etwas gestört, weshalb ich den Rest des Zed-Gigs damit verbracht mit den Luna Negra Leuten zu plaudern (nicht das Zed schlecht war, aber ich musste auch mal aufs Oberdeck eine rauchen)…

Nachdem ich mir dann noch die letzten zwei Zed Songs angehört habe, bauten Asteroid ihre Gitarren auf und legten auch bald los:

Leider kenn ich zu wenig Songs, sodass ich hier leider keine Setlist aufführen kann, aber zumindest haben sie die Leute weggehauen!!!
beim Blick aus der ersten Reihe nach hinten saß keiner mehr auf den Bänken…alles, was vor der Bühne an Platz war, war voll…
Asteroid rockten mit ihrem typischen Fuzzsound eine Granate nach der anderen weg und hatten so auch schnell die Meute auf ihrer Seite…

Leider hieß es dann im Sonnenuntergang auch schon wieder “festmachen” und das Schiff legte wieder am Ausgangspunkt an:

Von hier aus ging es dann mit eigens gecharterten Shuttlebussen (Oder war es nur einer? Zu dem Zeitpunkt war ich schon sehr gut drauf ) Richtung Uni Potsdam.
Dort sollte es im Studentenclub “Nil” mit den Truckfighters das große Finale geben…
kaum angekommen, hab ich erstmal gemerkt das ich schonmal hier war.
Vor drei oder vier Jahren war da mal ne Turbojugendfete. Aufjedenfall hab ich noch gewusst das die Sternburg ausschenken. Und der Tag wurde immer besser!
Die Bühne sah genau aus wie damals: Mit alten DDR-Teppichen am Boden und die Bands mussten immer ein bissl den Kopf einziehen, um nicht an die Decke zu stoßen
der Club an sich gleicht einem Kellergewölbe
Und dann hörte ich schon die Fuzz-verzerrten Klänge aus dem hintersten Winkel…noch dreimal um die Ecke und schon stand ich vor den Truckfighters…geil!

Das Trio legte gleich mit Desert Cruiser los und zerlegte den Keller nahezu in Einzelteile…
unglaublich wie druckvoll, fuzzy, aber auch melodisch und sanft eine einzelne Gitarre gespielt werden kann…
Die sanften Momente laden zum Träumen ein, bevor dann die ganze Gewalt der tiefen Powerchords einen um 3m nach hinten drückt…
Die Schweden haben auf ganzer Linie überzeugt und die Zuschauer waren hin und weg von soviel musikalischer Ausdrucksstärke!!!

Setlist Truckfighters:

1. Desert Cruiser
2. Atomic
3. Monte Gargano
4. Last Curfew
5. Loose
6. Traffic
7. Majestic (die vollen 13 min!!!)
————————————
dann noch 5 oder 6 Zugaben von denen ich bis auf
“The New High” keine kannte.

Fazit: Nach diesem Wochenende an dem ich 1200 km gefahren bin, eine beschissene Nacht in meinem Auto hatte, mit Mückenstichen übersät und immernoch voll im Arsch bin, kann ich nur eins sagen:

Ich freu mich schon auf nächstes Jahr!

euer Kev

Über diesen Gig im Forum diskutieren.